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AutorenbildMarkus Sommer

Der Chromat-Skandal beginnt


Spätestens mit der Veröffentlichung der

Fachinformation

"Mögliche Chrom(VI)-Exposition durch den Kontakt chromlegierter Stähle mit alkali- und erdalkalimetallhaltigen Materialien in Kraftwerken"

der BG ETEM, also der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse wird das von uns seit mittlerweile fast drei Jahren geschilderte "Chromat Desaster" zum "Chromat-Skandal".


Wenn die Berufsgenossenschaft als "gewerbliche Berufsgenossenschaft in Deutschland und somit Träger der gesetzlichen Unfallversicherung" für die Bereiche (u.a.)

  • Energieversorgungsunternehmen

  • Betriebe der Gas-, Fernwärme- und Wasserversorgung sowie Abwasserentsorgung

  • Luft- und Raumfahrzeugtechnik

vor einem der sog. "Brot- und Butterprodukte" ihrer eigenen Mitglieder warnt, nämlich den auf fast allen Anlagen befindlichen Wärmeisolierungen, die nun einmal zu einem Großteil aus den o.a. "alkali- bzw. erdalkalimetallhaltigen Materialien" bestehen, weiß der Fachmann die Brisanz dieser Hinweise anzuordnen.


Die Entscheidung, eine solche Fachinformation herauszugeben, bestätigt Punkt für Punkt alle Hinweise unserer Redaktion bezüglich der Chromat-Entstehung, insbesondere von Calciumchromat (CaCrO4), die als krebserregende, erbgutverändernde und in einigen Ländern auch als reproduktionstoxische Chrom (VI)-Verbindung eingestuft ist (H350) und außerdem noch als "chronisch umweltschädlich, mit langfristigen Folgen für die Wasserwirtschaft" (H410) im REACH-Verzeichnis für besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) geführt wird!


Für diejenigen Isolierer und Servicetechniker, die seit Jahren mit gesundheitlichen Problemen kämpfen, ihre Beschwerden aber nie richtig mit den teils jahrzehntelangen Arbeiten mit alkali- oder erdalkalihaltigen Isolierungen begründen konnten, weil selbst medizinische Dienste keine sachliche Grundlage hatten, die Beschwerden einzuordnen, mag es nun ein wenig Hoffnung geben, ihre Erkrankungen gegenüber den Ärzten besser darzustellen!


Auch für die Dämmstoffindustrie dürfte es nun ein wenig eng werden, weil in den letzten Wochen und Monaten die Wahrheit immer mehr in den Fokus gerückt wird, dass es wohl doch nicht so ungefährlich war, mit den besagten Isoliermaterialien zu arbeiten, wie es immer dargestellt wurde.


Der Redaktion liegt das Informationsschreiben vor, welches wir bislang noch nicht auf der Internetpräsenz der Berufsgenossenschaft finden konnten, daher bieten wir hier unseren treuen Lesern das Dokument exklusiv zur Ansicht bzw. zum Download an:





 

Hoffnung macht auch die Schlussbemerkung des Schreibens, hier heißt es wörtlich:


"Zukünftiges Vorgehen: In den folgenden Monaten werden weitere Messungen während Revisionen folgen, um die vorliegenden Ergebnisse zu verifizieren. Dies erfolgt mit dem Ziel, die Problematik umfangreich zu analysieren und die davon ausgehende Gefährdung sowie deren Umfang weiter präzisieren zu können. Die Messungen werden unter realistischen Arbeitsplatzbedingungen vom Messtechnischen Dienst der BG ETEM, der BG BAU und einigen Ländermessstellen durchgeführt. Für die Durchführung der Untersuchungen und Messungen werden weiterhin Unternehmen ge-sucht, bei denen die Problematik auftreten kann oder die bereits sichtbare Ablagerungen registriert haben."

Wir werden als Redaktion und in Zusammenarbeit mit den Firmen, die sich wie wir seit Jahren mit der Chromatentstehung bei der Verwendung von alkali- und eralkalimetallhaltigen Isoliermaterialien beschäftigen, alle Informationen, die bislang ermittelt wurden, zur Verfügung stellen und somit hoffentlich dazu beitragen können, dass die - insbesondere seitens der Industrie -mangelnde Aufklärungspflicht dargestellt wird und hoffen, dass nun, im Gegensatz zu den Anfängen der Recherche, die Wahrheit in vollem Umfang ans Licht kommt.


Über die Fortschritte werden wir hier natürlich berichten.







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